Ein Plädoyer für mehr Lieblingsstücke

Der Wunsch nach einem verantwortungsvollen, nachhaltigen Lebensstil war selten so präsent und niemals zuvor so dringend notwendig wie heute. Egal, in welchen Bereich wir schauen – ob Mobilität, Energiegewinnung oder Ernährung – kein Sektor kann sich mehr dem Umdenken gegenüber verschließen. Auch die Möbelbranche ist seit einiger Zeit im Umbruch, experimentiert mit kreativen Upcycling-Ideen, feilt an klugen Gütesiegeln und setzt sich für schonendere Herstellungsprozesse ein, um der wachsenden Nachfrage umweltbewusster Konsumenten entgegenzukommen.

„Verantwortungsvoller Konsum beginnt nicht erst beim Verbraucher, sondern weit davor“, sagt Gerd Schründer, Inhaber von Schründer Schlafräume in Münster. Sein Unternehmen gehört schon lange zu denen, die einen respektvollen Umgang mit Ressourcen schätzen und aktiv leben. Ein Gespräch mit ihm und seiner Frau Christiane Schründer über Verantwortung, Lebensqualität und warum grünes Handeln auf lange Sicht der beste Weg ist.

Christiane und Gerd Schründer
leiten das Familienunternehmen
Schründer Schlafräume

Die Möbelbranche erfindet sich gerade neu, wird grüner und nachhaltiger. Ist das bloß ein Trend, der zum momentanen Zeitgeist passt oder findet hier tatsächlich ein Umdenken statt?

Gerd Schründer: Sowohl als auch. Nachhaltigkeit ist sicher gerade der Trend schlechthin in vielen Branchen, aber keiner von der kurzlebigen Sorte. Die Hinwendung zu einem ökologischeren Bewusstsein ist vielmehr die logische Konsequenz dessen, was die Gesellschaft gerade tief bewegt. Bilder von Plastikmüll, der im Meer treibt, die Diskussion um erneuerbare Energien, nicht zuletzt das Aufkommen alternativer Ernährungsformen – all das geht nicht spurlos an uns vorbei und die Bereitschaft der Menschen, sich mit der Materie auseinanderzusetzen, umzudenken und etwas zu ändern, ist enorm gestiegen. Dass sich Unternehmen jetzt und in Zukunft immer häufiger Gedanken machen müssen, wie sie klimafreundlich und gewissenhaft produzieren und arbeiten, ist längst überfällig. Nicht bloß, weil der Konsument danach fragt, sondern weil Unternehmen Verantwortung tragen – sowohl gegenüber dem Verbraucher als auch gegenüber der Umwelt.

Treten Kunden heute mit anderen Anforderungen in puncto Nachhaltigkeit an Sie heran als noch vor fünf oder zehn Jahren?

Christiane Schründer: Zu uns kamen ehrlicherweise schon immer Menschen, denen es nicht bloß um irgendeine Matratze oder irgendein Möbelstück ging. Unsere Kunden haben daher auch schon vor fünf oder zehn Jahren den Wunsch nach langlebigen, schadstofffreien und sauber hergestellten Produkten gehabt und konnten sich seit jeher darauf verlassen, dass wir auch nur solche Produkte führen. Nichtsdestotrotz spüren auch wir ein gesteigertes Interesse der Menschen im Bereich Nachhaltigkeit. Wo genau und unter welchen Bedingungen wird etwas hergestellt? Welche Materialien wurden benutzt oder was bedeutet dieses und jenes Gütesiegel eigentlich genau? Das alles sind Fragen, die auch uns immer häufiger gestellt werden und die uns zeigen, dass wir mit der Auswahl unserer Partner und Zulieferer schon seit Jahren den richtigen Weg gehen.

Gerd Schründer: Wir arbeiten ausschließlich mit Firmen zusammen, die hauptsächlich in Deutschland produzieren und größten Wert auf eine schonende, umweltverträgliche Herstellung legen. Das fängt bei der Auswahl der Ressourcen an und hört bei der Wahl des Verpackungsmaterials auf.

Gibt es hier konkrete Beispiele?

Christiane Schründer: Sehr viele sogar. Einer unserer Zulieferer für Bettsysteme ist beispielsweise die Firma Röwa. Sie bezieht ihr Holz ausschließlich aus nachhaltiger Forstwirtschaft der Region, das direkt vor Ort im eigenen Sägewerk am Fuß der Schwäbischen Alb verarbeitet wird. Kürzer können Transportwege nicht sein. Bettwäsche der Firma Christian Fischbacher beispielsweise wird unkompliziert ausgebessert statt entsorgt, falls mal eine Naht reißt oder der Reißverschluss hakt. dormiente, eine Manufaktur, die unter anderem Naturlatexmatratzen herstellt, benötigt für deren Produktion einen Bruchteil der Energie, die bei der Herstellung von Matratzen aus synthetischem Latex oder Kaltschaum nötig ist. Einer unserer Teppich- Zulieferer hat den Gedanken des Upcyclings großartig umgesetzt, indem er handgeknüpften Orientteppichen ein zweites Leben schenkt. Hier wird nicht nur hochwertige Handwerkskunst bewahrt, sondern es entstehen unglaublich schöne, moderne Unikate mit Geschichte. Es gibt noch etliche andere Beispiele. Fakt ist, dass wir im Laufe der Jahre ein großartiges Netz an Kooperationspartnern aufgebaut haben, die allesamt unsere Werte vertreten und die gleiche Philosophie verfolgen.

Haben ökologisch saubere und nachhaltige Produkte neben ihrem Mehrwert für die Natur auch einen unmittelbaren Vorteil für den Menschen?

Gerd Schründer: Definitiv. Zum einen ist da das große Feld der Arbeitsbedingungen. Wir arbeiten ausschließlich mit Firmen zusammen, die das Wohl ihrer eigenen Mitarbeiter schätzen und fördern. Lebensqualität ist hier das große Schlagwort, das auch wir bei Schründer Schlafräume ganz entschieden verfolgen. Verwenden diese Firmen wiederum Rohstoffe aus Übersee, können wir sicher sein, dass auch hier die Bedingungen fair und transparent sind. Beispielgebend ist hier ebenfalls dormiente, die einen Teil ihrer Rohstoffe von Kautschukplantagen auf Sri Lanka beziehen. Hier finden regelmäßig Besuche statt, bei denen sich die Verantwortlichen vor Ort vom Anbau und den Arbeitsbedingungen selbst überzeugen. dormiente ist ebenso führend, was die Kontrolle von Schadstoffen in ihren Produkten angeht. Spätestens bei diesem Thema ist der Endverbraucher direkt involviert. Denn Schadstoffe in Möbeln und Textilien sind nicht nur für die Umwelt bedenklich, sondern auch für unsere Gesundheit.

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Weitere Informationen

Christiane Schründer: Kaum etwas kommt uns im Alltag so nah wie unsere Bettwäsche, Matratze oder unser Kopfkissen. Wir müssen nicht einmal mehr Allergiker oder besonders sensibel sein, um hier den Unterschied zwischen natürlichen, schadstofffreien und hochgradig belasteten Materialien zu bemerken. Ein gutes Beispiel sind Matratzen, die in Fernost gefertigt werden und auf dem Seeweg nach Deutschland kommen. Diese werden vor ihrer Reise im Container mit Chemikalien begast, damit sie nicht Insekten zum Opfer fallen. Wer eine solche Matratze zu Hause aus ihrer Plastikfolie befreit, riecht das sofort. 

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Worauf sollten Sie beim Kauf eines Lattenrostes achten?

Stichwort Matratze: Hier gibt es inzwischen viele Online-Anbieter, die damit werben, dass das Produkt nach einigen Testwochen kostenfrei zurückgesendet werden kann. Diese Matratzen landen anschließend auf dem Müll. Ist das der Standard?

Gerd Schründer: Aus hygienischen Gründen müssen diese Matratzen entsorgt werden. Das handhaben unsere Zulieferer nicht anders. Allerdings wird bei unseren Partnern nicht wahllos geschreddert, sondern fachgerecht recycelt. Das heißt, dass wiederverwertbare Teile, wie beispielsweise die Sprungfedern, entnommen und neu aufbereitet werden. Es gibt aber noch einen anderen entscheidenden Punkt, den Käufer hier beachten sollten. Eine Matratze, die über das Netz geordert wird, birgt die sehr hohe Gefahr, dass sie nicht passt und über kurz oder lang tatsächlich zurückgeschickt und damit auch entsorgt werden muss. Wer sich für eine Matratze im Fachhandel entscheidet, der hat nicht nur einen Experten an seiner Seite, der ihn optimal berät, sondern er kann sich im Geschäft von der Qualität des Produkts überzeugen und es direkt testen. Die Gefahr eines Fehlkaufs geht hier gegen Null.

Christiane Schründer: Es sollte zu denken geben, wenn eines der zentralen Verkaufsargumente die Möglichkeit des Rückversands ist. Das lässt nicht nur Zweifel am Produkt aufkommen, sondern befeuert auch das, was wir heute Wegwerf-Mentalität nennen. Bevor sich bei uns eine Matratze auf den Weg zum Kunden macht, sind wir sehr sicher, dass es auch wirklich die richtige Wahl ist. Nicht umsonst arbeiten wir mit intelligenten, computerbasierten Systemen, die unsere Kunden vermessen und wichtige Anhaltspunkte für das passende Bettsystem liefern. Auch das bedeutet für uns, Verantwortung zu übernehmen – für den Kunden und für die Umwelt.

Trends wechseln immer schneller. Gerade im Bereich Wohnen und Interieur ist die Verlockung groß, die eigenen vier Wände immer wieder neu zu erfinden und umzugestalten. Warum hebt sich Schründer Schlafräume auch hier ab?

Gerd Schründer: Weil Geschmack keine Frage von wechselnden Trends ist, sondern von gut durchdachtem Design. Design, das zum jeweiligen Menschen, dessen Persönlichkeit und seinen ganz individuellen Anforderungen passt. Keine Frage, die Zeiten, in denen ein Wohnzimmerschrank 50 Jahre und länger gute Dienste leistete, sind selten geworden. Dass Möbelstücke früher mit der Idee angefertigt wurden, mehrere Generationen zu begleiten, hatte allerdings weniger etwas mit ausgeklügeltem Design als vielmehr mit Pragmatismus zu tun. Der Grundgedanke, etwas für ein ganzes Leben herzustellen, ist trotzdem eine schöne und keineswegs abwegige Idee. Wir verfolgen mit unseren qualitativ hochwertigen und sehr individuellen und passgenauen Lösungen letztlich das gleiche Ziel. Mit dem Unterschied, dass wir beim Planen und Einrichten auf zeitlose Designs setzen, die stimmig sind, ein Konzept verfolgen und an denen sich der Kunde im Idealfall niemals sattsieht.

Christiane Schründer: Die Hersteller, mit denen wir zusammenarbeiten, sind darüber hinaus unglaublich gut darin, Möbelstücke nach Kundenwunsch zu individualisieren. Nicht nur, wenn es um Sondermaße oder bauliche Anpassungen geht, sondern auch, was das Design betrifft. Sei es, weil ein Bett mit einem ganz bestimmten Stoff bezogen oder weil ein Möbelstück mit einer speziellen Oberfläche versehen werden soll. Wir arbeiten mit ausgewählten Manufakturen zusammen, die genau solche Wünsche realisieren. Das heißt, bei uns bekommen Kunden das, was am Ende den Namen „Lieblingsstück“ verdient. 

Gerd Schründer: Und Lieblingsstücke pflegt und bewahrt man für gewöhnlich und tauscht sie nicht leichtfertig gegen etwas Neues aus. 

Seit fast 90 Jahren ist das Unternehmen Schründer Schlafräume eine feste Institution im Münsterland und eine der ersten Adressen für erholsamen Schlaf – von der Bettwäsche über maßgeschneiderte Bettsysteme bis hin zur kompletten Schlafraumeinrichtung. Nachhaltigkeit und ein verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen ist hier seit jeher fester Bestandteil der Firmenphilosophie. Herausragende Qualität, eine fundierte Beratung und höchste Ansprüche an Design und Funktionalität sind für das Team von Schründer Schlafräume Selbstverständlichkeit. Das Resultat: Langlebige Lieblingsstücke, die Wohnen und Schlafen in Einklang miteinander bringen. Möbel, Accessoires und Innenarchitektur aus einer Hand und nicht zuletzt begeisterte Kunden, die sich rundum wohlfühlen.


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