Daunendecken galten lange Zeit als das Nonplusultra unter den Bettdecken. Wer eine solide, hochwertige Bettdecke haben wollte, achtete auf einen möglichst hohen Daunenanteil und freute sich allabendlich über das gute Gefühl in seine bauschige, voluminöse Zudecke zu sinken. Dabei ist ein Oberbett aus Daunen nicht zwangsläufig für Jeden die beste Wahl. Bettdecken aus Kaschmir & Co. finden immer mehr Liebhaber und auch eine Decke aus Klimafaser hat ihre ganz eigenen Vorteile. Andrea Rawe ist seit fast 25 Jahren bei Schründer Schlafräume in Münster tätig und Expertin in Sachen Bettdecken. Sie erklärt, wie Sie Ihre Lieblingsdecke finden, welche Materialien eher im Sommer und welche mehr im Winter geeignet sind und worin der Vorteil besteht, sich ausführlich im Fachhandel beraten zu lassen.
Kuschelfaktor Bettdecke
Wussten Sie, dass das Wort „Geborgenheit“ in kaum einer anderen Sprache auftaucht als im Deutschen? Der Zustand, der eine Mischung aus Sicherheit, Wärme, Frieden, Schutz und Ruhe meint, gilt gemeinhin als unübersetzbar und fehlt beispielsweise gänzlich im Englischen oder Französischen. Und wie es oft mit abstrakten Begrifflichkeiten ist – sie bezeichnen nicht selten ein ganz bestimmtes Lebensgefühl – wie beispielsweise warm und weich unter einer kuschligen Bettdecke zu liegen.
Fakt ist, dass wir uns selten so wohl und aufgehoben fühlen wie im eigenen Bett – vorausgesetzt, wir haben eine Bettdecke, die perfekt zu unseren Bedürfnissen passt. Eine Decke, die uns die ganze Nacht über wärmt, ohne dass wir ins Schwitzen geraten, die sich großartig anfühlt und uns großzügig umhüllt.
Wessen Zudecke alle diese Merkmale erfüllt, schläft sicher schon selig. Allen anderen geben wir hier gerne einen ausführlichen Überblick über die verschiedenen Varianten unter den Zudecken und erklären, nach welchen Kriterien Sie Ihre Bettdecke auswählen sollten.
Bettdecken Test: Mittels WärmeBedarfsAnalyse die passende Decke finden
„Eines der wichtigsten Kriterien für die Wahl der besten Bettdecke ist das persönliche Wärmeempfinden“, weiß Andrea Rawe. Immerhin hat die Bettdecke den größten Einfluss auf ein angenehmes Schlafklima. Unser Körper gibt Nacht für Nacht rund 250 bis 500 ml Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf über die Haut ab – und das bereits ganz ohne dass wir schwitzen. Daher ist es wichtig, dass das Mikroklima unter der Bettdecke ausgeglichen ist. Und: Die Wärmebildung unseres Körpers und die Wärmeabgabe an die Umgebung müssen sich die Waage halten; erst dann fühlen wir uns rundum wohl.
Hersteller von Bettdecken geben in der Regel Wärmeklassen an, an der sich Kunden orientieren können. Allerdings ist diese Klassifizierung laut Andrea Rawe nicht allzu aussagekräftig: „Wer bei Hersteller X mit Wärmestufe 3 zufrieden war, kann nicht automatisch davon ausgehen, dass Hersteller Y dasselbe darunter versteht. Hier gibt es zum Teil große Abweichungen.“
Es gibt jedoch einen zuverlässigen Weg, um dem individuellen Wärmebedarf auf die Spur zu kommen: Mit der sogenannten WärmeBedarfsAnalyse. Hier werden persönliche Parameter ausgewertet und in Wärmestufen und Materialeigenschaften übertragen.
Zu den genannten Parametern gehören im einzelnen:
- Alter
- Geschlecht
- Schlafraumtemperatur
- individuelles Temperaturempfinden
- Größe der Zudecke
- Feuchteableitung
- Gewicht
- Anschmiegsamkeit
All diese Aspekte fließen in die Analyse mit ein und bilden letztlich die Grundlage, um die perfekte, individuell abgestimmte Bettdecke zu finden.
Sommerdecke, Winterdecke oder lieber gleich Vier-Jahreszeiten-Bettdecke?
Beim Thema Temperatur kommt schnell die Frage auf, ob die Bettdecke im Sommer eine andere sein sollte als die Zudecke im Winter oder ob man mit einer sogenannten Vier- Jahreszeiten-Bettdecke am besten bedient ist. „Eine Ganzjahresdecke funktioniert meiner Meinung nach nie so gut wie zwei unterschiedliche Decken, die man je nach Jahreszeit wechselt“, sagt Andrea Rawe, „Letztlich ist eine Vier-Jahreszeiten-Bettdecke immer ein Kompromiss. Ein bisschen so wie eine leichte Jacke, mit der man im Winter immer etwas friert und unter der man im Sommer immer etwas schwitzt.“ Daher ist es durchaus ratsam, sich eine leichte Bettdecke für den Sommer anzuschaffen und eine wärmere Decke für den Winter.
Auch interessant
Darum sollten Sie dringend auf ein Nackenstützkissen umsteigen.
Worauf sollten Sie beim Kauf eines Lattenrostes achten?
Mit welcher Bettdeckengröße fühle ich mich rundum wohl?
Auch bei der perfekten Größe der Bettdecke kommt es wieder sehr auf das individuelle Empfinden an. Möchte man mit seinem Partner eine Decke teilen oder fühlt man sich wohler, wenn die Decke einen allein perfekt umschließt? „In den vergangenen Jahren haben sich große Decken etabliert“, weiß Andrea Rawe.
Während Kunden früher gern zum Maß 135×200 griffen, wählen sie heute eher größere Bettdecken mit den Maßen 155×220. „Bei jeder Bewegung im Schlaf wohlig umhüllt zu sein – das ist Schlafqualität“, weiß die Expertin, „Nur so kann ein kuschliges und angenehmes Schlafklima entstehen.“ Wer sich ein Oberbett mit seinem Partner teilt, für den gibt es Bettdecken mit Spezialmaßen in den Größen 200×220 bis sogar 240×240. „Hier haben beide definitiv genügend Platz, um sich rundum wohl zu fühlen“, so die Expertin.
Die verschiedenen Bettdecken im Vergleich
„Bei der Wahl der Bettdecke gibt es erst einmal kein Richtig oder Falsch“, sagt Andrea Rawe, „So einzigartig wie unser Schlaf ist, so individuell ist auch unsere Vorliebe für ein bestimmtes Oberbett und die dafür verwendeten Materialien.“ Heißt: Sie mögen noch so viele Testberichte zu Bettdecken lesen – nichts geht über einen persönlichen Test und eine vertrauensvolle und individuelle Beratung im Fachgeschäft.
Neben der optimalen Temperatur und Größe spielen auch die verwendeten Materialien, die Anschmiegsamkeit und das Gewicht der Bettdecke eine entscheidende Rolle. „Nehmen Sie sich die Zeit, um sich im qualifizierten Fachhandel sehr ausführlich beraten zu lassen“, empfiehlt Andrea Rawe, „Am einfachsten erspüren Sie vor Ort, welche wirklich die beste Bettdecke für Sie ist. Dies kann Ihnen kein Testbericht von Stiftung Warentest vermitteln.“
• Daunendecken (Entendaunen, Gänsedaunen, Eiderdaunen)
Daunendecken zählen zu den absoluten Klassikern unter den Bettdecken. Man unterscheidet hier zwischen den Varianten Enten- und Gänsedaunen sowie den äußerst hochwertigen und luxuriösen Eiderdaunen.
Grundsätzlich gilt: Daunen von Enten und Gänsen beispielsweise, die aus besonders kalten Regionen stammen und daher auch ein besonders hochwertiges Gefieder haben, wärmen dementsprechend besser. Je feiner die Daune, desto wärmer hält sie und desto weniger benötigt man von ihr. Sprich: Je hochwertiger die Daunendecke, desto leichter ist sie auch.
„Daunendecken sind besonders leicht und kuschlig“, weiß Andrea Rawe, „Man sollte allerdings darauf achten, dass der Decke kaum oder bestenfalls gar keine Federn beigemischt sind.“ Bei Schründer Schlafräume werden daher ausschließlich Daunendecken mit einem Daunenanteil von 100 Prozent geführt.
Wer sich einen ganz besonderen Luxus gönnen möchte, der wählt ein Oberbett aus Eiderdaunen. Sie begeistern durch Leichtigkeit, wirken fast schwerelos und halten dabei mollig warm. Die Daunen stammen von der Eiderente, die vor allem im skandinavischen Raum beheimatet ist und die ihr Nest mit den Daunen auskleidet, die nach der Brutzeit von Hand eingesammelt werden. Die lateinische Bezeichnung der Eiderente lautet übrigens „Somateria mollissima“, was so viel heißt wie „die Allerweichste mit dem schwarzen Körper“. Eiderdaunen sind so hochwertig, dass sie sogar zum Tagespreis gehandelt werden.
Um die hohe Qualität einer Daunendecke zu erhalten, dem empfehlen wir je nach Bedarf eine regelmäßige Reinigung im qualifizierten Fachhandel. Auch wenn laut Waschetikett eine Maschinenwäsche möglich ist, lohnt sich in jedem Fall die Pflege den Experten zu überlassen.
So kuschlig und warm Daunendecken auch sein mögen – sie sind nicht für Jeden die erste Wahl. „Wer eher zum Schwitzen neigt, für den gibt es hervorragende Alternativen“, erklärt Andrea Rawe.
• Klimafaserdecken
Bettdecken aus Klimafaser sind bei 60 Grad in der eigenen Waschmaschine waschbar und eignen sich somit besonders für Allergiker. Wenn es das Fassungsvermögen des Trockners zulässt, lassen sich die Decken auch darin schnell und unkompliziert trocknen. Somit sind die Decken schnell wieder frisch und absolut einfach in Handhabung und Pflege.
Decken aus Klimafaser punkten außerdem mit ihrer enorm guten Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsabgabe, wie man sie beispielsweise von Sportwäsche kennt. Somit sorgen sie für ein angenehmes, trockenes Schlaflima. Klimafaser verbindet mehrere herausragende Eigenschaften miteinander: Die Decken sind unglaublich strapazierfähig, langlebig, wunderbar leicht und gleichzeitig kuschlig warm.
• Edelhaardecken (Kamelhaar, Kaschmir)
„Immer mehr Menschen lernen die Vorzüge von Edelhaardecken kennen und schätzen“, so die Expertin. Edelhaardecken begeistern besonders durch ihre ausgezeichneten klimaregulierenden Eigenschaften. „Daraus ergibt sich ein wunderbar trockenes, warmes Bettklima, dem man sogar eine beruhigende, stressreduzierende Wirkung nachsagt“, so Andrea Rawe.
„Kamele sind in Wüstenregionen starken Temperaturunterschieden ausgesetzt und müssen sich sowohl starker Hitze als auch Minustemperaturen anpassen“, erklärt sie, „Diese Eigenschaft prädestiniert Kamelhaar um für ein natürliches, temperaturausgleichendes Schlafklima zu sorgen.“ Noch edler und feiner sind Bettdecken aus Kaschmir. „Kaschmirdecken sind sehr anschmiegsam und in ihrer Beschaffenheit noch etwas filigraner als Bettdecken aus Kamelhaar“, so Andrea Rawe.
Wer sich über die Pflege seiner Bettdecke aus Edelhaar Gedanken macht – Edelhaardecken sind selbstreinigend. Wer allerdings nicht auf das gute Gefühl verzichten möchte, in frische Laken zu sinken, der kann seine Edelhaardecke selbstverständlich vom Experten reinigen lassen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenFazit
„Wenn man träumt, soll man auf nichts verzichten“ soll einmal der französische Philosoph und Autor Balzac gesagt haben. Ob er damit auch die perfekte Bettdecke gemeint hat – durchaus möglich. Wir beraten Sie gerne umfassend und unverbindlich, damit Sie sich jede Abend auf die wohlige Geborgenheit Ihres Bettes freuen können. Denn die Suche nach der besten Bettdecke lohnt sich – jede Nacht aufs Neue.
Andrea Rawe ist seit 1997 ausgebildete Fachberaterin im Bettenfachhandel und seitdem auch bei Schründer Schlafräume tätig. Sie begeistert jeden Tag aufs Neue die Kunden mit ihrem Fachwissen und sorgt mit Empathie und Liebe fürs Detail für erholsamen Schlaf und gute Träume. Seit mehr als 80 Jahren ist das Unternehmen eine feste Institution im Münsterland und eine der ersten Adressen für erholsamen Schlaf – von der Bettwäsche über maßgeschneiderte Bettsysteme bis hin zur kompletten Schlafraumeinrichtung. Das interdisziplinäre Team vereint unterschiedlichste Kompetenzen unter einem Dach: Zertifizierte Schlafberater, Physiotherapeuten, Innenarchitekten, Diplom-Designer, Feng- Shui-Berater wie auch Einrichtungsberater kümmern sich hier gerne um Sie.
2 Gedanken zu „Daunen, Klimafaser oder Naturhaar? Oberbetten sind Typsache. So finden Sie die beste Bettdecke für sich“
Kommentare sind geschlossen.