Wussten Sie, dass gelungene Einrichtung mehr ist als das harmonische Zusammenspiel von Material, Farbe und Form? Dass Räume tatsächlich Geschichten erzählen können und ein Design erst dann Sinn ergibt, wenn wir es mit Leben füllen? Die Einrichtung des Schlafraums ist für den Innenarchitekten Gerd Schründer und seine Mitarbeiterin Christiane Kahlen weitaus mehr, als lediglich stimmige Konzepte aus dem Katalog in beliebige Räume zu übertragen. Für sie bedeutet eine gelungene Inneneinrichtung immer auch eine Reise zu den Wünschen, Träumen und der ganz eigenen Persönlichkeit der Kunden. „Wir möchten den Menschen und sein Naturell erkennen und verstehen, um seinen Schlafraum bestmöglich einzurichten“, sagt der Inhaber von Schründer Schlafräume in Münster, der vor allem drei Dinge in puncto Einrichtung schätzt: Ästhetik, hochwertige Materialien und ein authentisches, persönliches Design. Ein Gespräch über die Balance aus Klarheit und Behaglichkeit, immer wiederkehrende Einrichtungssünden und die Wohntrends der Zukunft.
Jeder Raum stellt ganz eigene Anforderungen an seine Gestaltung, seine Einrichtung, sein komplettes Design. Welche Rolle nimmt hier das Schlafzimmer ein?
Gerd Schründer: Der Schlafraum hat hinsichtlich seiner Einrichtung tatsächlich eine kleine Sonderrolle inne. In keinem anderen Raum ist es so entscheidend, alles auf seine eigentliche Funktion – nämlich exzellenten Schlaf – abzustimmen. Wenn man diese Rolle erkennt und sie in puncto Design und Nutzbarkeit gleichermaßen mit Leben füllt, stehen die Chancen gut, dass das Schlafzimmer zum Lieblingsraum wird.
Christiane Kahlen: Bei der Gestaltung eines Raumes unterscheiden wir immer zwischen baulichen Gegebenheiten und dem emotionalen Aspekt. Das heißt, wir schauen in erster Linie, ob der Raum beispielsweise temperaturneutral ist, ob er sich gut abdunkeln und belüften lässt. Auch, ob nicht gerade die Abendsonne in die Fenster scheint. Dann kommt der nächste Schritt, bei dem wir mit Farben, Stoffen, Materialien genau die Voraussetzungen schaffen, die für ein Schlafzimmer entscheidend sind – ankommen, zur Ruhe kommen, runterfahren.
Gerd Schründer: All diese Kriterien sind enorm wichtig, wenn es darum geht, ein Schlafzimmer einzurichten. Wir sind heute täglich Unmengen an Informationen ausgesetzt, permanent online, ständig erreichbar. Umso wichtiger ist es, uns den Luxus zu gönnen, mit unserem Schlafraum ein Refugium zu schaffen, in dem wir all diese Beschallungen von außen ganz bewusst ausschließen. Wir wissen, dass für Viele der Fernseher im Schlafraum dazu gehört, weisen bei unserer Beratung aber darauf hin, dass, je reduzierter und puristischer ein Schlafraum eingerichtet ist, er deutlich an Wert gewinnt. Nicht nur optisch, sondern allem voran unser Wohlbefinden betreffend. Inzwischen haben Hersteller den Bedarf erkannt und bieten hier elegante Lösungen, wie sich der Fernseher clever im Raumkonzept integrieren lässt; beispielsweise im Bettkasten oder in einem Schrank.
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Stichwort „puristisch“: Schründer Schlafräume ist für sein elegantes, klares Design bekannt. Wie lässt sich dieser Stil am besten beschreiben? Wer fühlt sich bei Schründer Schlafräume besonders gut aufgehoben?
Christiane Kahlen: Wer unsere Ausstellungsräume in der Weseler Straße betritt, bekommt einen sehr guten Eindruck davon, welche Linie wir verfolgen. Klar, luftig, hochwertig und darüber hinaus enorm wandelbar. Das heißt, dass die Hersteller, mit denen wir zusammenarbeiten, sehr viel möglich machen, wenn es darum geht Möbelstücke zu individualisieren.
Gerd Schründer: Wer beispielsweise bei uns sein Traumbett findet, kann es problemlos mit einem Stoff beziehen lassen, den er bei seiner letzten Bali-Reise entdeckt hat. Wir arbeiten mit kleinen Manufakturen zusammen, die auf genau solche Wünsche eingehen. Gleiches gilt für die Oberflächen unserer Schränke oder Tische – es gibt hier kaum eine Idee, kaum einen Gestaltungswunsch, den wir nicht realisieren könnten. Nichtsdestotrotz schwingt bei unseren Einrichtungsideen und -konzepten immer das Klare, Reduzierte mit.
Bei aller Liebe zu puristischen Designs – besteht hier nicht schnell die Gefahr, dass der Raum kühl wirkt? Wie schafft man es, das Schlafzimmer zwar reduziert, aber trotzdem gemütlich zu gestalten?
Christiane Kahlen: Behaglichkeit und eine reduzierte Aufgeräumtheit schließen sich nicht aus. Aber es stimmt schon – beides unter einen Hut zu bekommen, ist eine Herausforderung, die uns ganz besonders viel Freude macht. Die verwendeten Materialien spielen hier eine große Rolle. Das kann ein kuschliger Teppich sein, besondere Stoffe, Vorhänge, Kissen oder die Oberflächen der verwendeten Möbel. Es sind oft die kleinen Details, die dem Schlafzimmer seine verdiente Wärme und Behaglichkeit geben, ohne, dass es gleich überladen wirkt. Wenn diese Details harmonisch aufeinander abgestimmt sind und obendrein noch einem bestimmten Farbkonzept folgen, erzielt man großartige Ergebnisse.
Gerd Schründer: Ein ganz großer Trend sind derzeit strukturierte Motivtapeten, die einen Raum je nach Motiv in ganz unterschiedliche Stimmungen tauchen können. Es müssen also nicht immer gerahmte Bilder oder Fotografien sein, um einer Wand Leben einzuhauchen. Wir hatten erst kürzlich eine Kundin, deren Traum es seit jeher ist, unter dem Blätterdach eines Baumes zu schlafen. Wir haben zwar keinen Baum in ihr Schlafzimmer pflanzen wollen, aber sie mit einer Motivtapete mit warmen, erdigen Grün- und Brauntönen glücklich gemacht, die wir über die Wand am Kopfende des Bettes gezogen haben. Das Ergebnis ist wirklich traumhaft schön geworden.
Dank Plattformen wie Pinterest, Instagram und unzähliger Einrichtungsblogs hat Interieur heute einen ganz neuen Stellenwert bekommen. Einrichtungsideen – egal ob fürs Schlafzimmer oder generell – gibt es inzwischen unzählige, von denen man sich inspirieren lassen kann. Warum ist es trotzdem eine gute Idee, das geschulte Auge eines Innenarchitekten hinzuzuziehen?
Christiane Kahlen: Die Herausforderung beim Einrichten auf eigene Faust ist häufig, dass Kunden zwar eine riesige Bandbreite von Bildern und Einrichtungsideen im Kopf haben, die sie im Netz gesehen haben, diese aber in ihrer Fülle oftmals nicht kanalisieren und stimmig umsetzen können. Man kann viele sehr unterschiedliche Dinge schön finden, aber ob sie wirklich zu einem selbst und zu den vorhanden Räumlichkeiten passen – das ist eine ganz andere Frage. An dieser Stelle kommen wir ins Spiel und bringen all diese Wünsche und Vorstellungen mit den Vorstellungen des Kunden und den Gegebenheiten des Raumes überein.
Gerd Schründer: … Mit den Gegebenheiten des Raumes und vor allem auch mit der Persönlichkeit des Einzelnen. Was Viele beim Thema Einrichten unterschätzen, ist die persönliche Note, die ein Raum erst dann bekommt, wenn seine Einrichtung auch wirklich zu den Menschen passt, die darin wohnen. Das heißt, dass wir uns nicht nur den Grundriss eines Raumes anschauen, sondern auch sehr intensiv nachfragen, welcher Typ der Kunde eigentlich ist. Was ist ihm wichtig? Was macht ihn aus? Es kommt nicht darauf an, einem Menschen ein stimmiges Designkonzept überzustülpen, das vielleicht gut aussieht, aber nicht die Persönlichkeit des Menschen widerspiegelt. Daher lassen wir uns gerne auch Möbelstücke, Antiquitäten, Bilder oder besonders lieb gewonnene Gegenstände zeigen, die dem Kunden wichtig oder ans Herz gewachsen sind und die er gerne in die Wohnidee mit einbringen möchte. Solche persönlichen Gegenstände dienen uns manchmal als wunderbare Inspiration und die Einrichtungsideen, die daraus erwachsen, haben immer eine sehr individuelle, besondere Note. Ein Raum wird letztlich nur dann wirklich zu einem Wohlfühlort, wenn er zu dem Menschen passt, der ihn bewohnt.
Christiane Kahlen: Unsere Arbeit endet im Übrigen nicht dann, wenn Bett und Kommode fertig aufgebaut im Schlafraum stehen. Wer möchte, bekommt von uns eine ganzheitliche Planung bis hin zur Wahl von Bettwäsche und den Bildern an der Wand – quasi die komplette Bandbreite unseres gestalterischen Fingerspitzengefühls. Zudem arbeiten wir mit einem bestens aufeinander abgestimmten Netzwerk erfahrener Handwerker zusammen, damit unsere Kunden wirklich alles aus einer Hand bekommen, wenn sie das wünschen.
Welche sind die größten Einrichtungssünden, die man im Schlafzimmer begehen kann?
Gerd Schründer: Häufig haben wir den Fall, dass zwei Menschen zusammenziehen und es gilt, die Möbel und Einrichtungsgegenstände aus zwei Haushalten miteinander zu vereinen. Hier stehen Paare häufig vor einem riesigen Sammelsurium, das sich über Jahre hinweg angehäuft hat und das nicht wirklich zusammen passt. Hier kann man einiges falsch machen und ist am Ende nie wirklich zufrieden mit dem Ergebnis. In solchen Fällen helfen wir natürlich gerne weiter.
Christiane Kahlen: Problematisch wird es auch, wenn man versucht, zu viele Funktionen im Schlafraum zu vereinen. Sei es, weil man hier noch einen Schreibtisch unterbringen möchte, einen überdimensionalen Kleiderschrank oder weil das Bügelbrett irgendwo an der Wand lehnt. Das alles bringt Unordnung und Unruhe in den Raum, den wir so aufgeräumt und reduziert wie nur möglich halten sollten.
Gerd Schründer: Ein Klassiker unter den Einrichtungssünden ist sicherlich auch das ungünstig positionierte Bett im Schlafzimmer. Beispielsweise steht es unter einer Dachschrägen, das Kopfende zeigt Richtung Tür oder die Bettgröße an sich ist ungeeignet für den Raum. Hier spielt übrigens auch das Thema Feng Shui im Schlafzimmer eine große Rolle. Wer mag, kann sein Haus oder speziell auch sein Schlafzimmer von unseren hauseigenen Feng Shui Beraterinnen einmal genauer unter die Lupe nehmen und sich dahingehend beraten lassen. Die Erfahrungen, die wir hier gemacht haben, sind tatsächlich beeindruckend.
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Nicht jeder hat einen großzügigen Schlafraum zur Verfügung. Welche Dinge gilt es in puncto Einrichtung zu beachten, wenn das Schlafzimmer klein ausfällt?
Christiane Kahlen: Bei einem kleinen Schlafzimmer gilt das Prinzip der Reduzierung noch stärker als bei großen Räumen. Und auch hier gibt es eine Menge kleiner Details und Tricks, wie man mehr Luft und mehr Raum zum Durchatmen und Wohlfühlen schafft. Beispielsweise, indem man die Oberflächen bewusst hell und ruhig gestaltet.
Gerd Schründer: Bei kleinen Schlafzimmern kann man außerdem wunderbar mit nicht sichtbarem Stauraum arbeiten. Hiermit sind beispielsweise Einbauschränke gemeint, zusätzlicher Stauraum unter dem Bett, in einer Bettbank oder hinter dem Kopfteil des Bettes. Ein guter Tipp sind außerdem clevere Ordnungssysteme für das Innenleben von Schränken, mit denen Kleidung platzsparend und intelligent verstaut werden kann.
Ein großes Thema ist auch die richtige Beleuchtung im Schlafzimmer. Welche Trends und Ideen gibt es hier?
Gerd Schründer: Eine ganze Menge. Wir unterscheiden hier zwischen drei verschiedenen Funktionen, die die Beleuchtung im Schlafzimmer erfüllen soll. Zum einen benötigen wir eine Lampe, die den Raum generell gut ausleuchtet. Zum anderen ist eine aufs Bett abgestimmte Leseleuchte sinnvoll. Die muss übrigens nicht immer auf dem Nachttisch stehen, wo sie unnötig Platz wegnimmt; es gibt mittlerweile sehr schöne Pendelleuchten oder Lampen, die man an der Wand befestigt. Den dritten Part übernimmt die atmosphärische oder auch dekorative Beleuchtung, die meist indirekt ausfällt, dimmbar ist und eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgt. Darüberhinaus gibt es noch eine Menge cleverer Ideen hinsichtlich der Beleuchtung, die nicht nur schön aussehen, sondern auch einen ganz praktischen Nutzen haben – beispielsweise, wenn es um die Beleuchtung von Kleiderschränken geht.
Stichwort „Kleiderschrank“; der nimmt häufig ziemlich viel Platz weg in einem Schlafzimmer. Bietet Schründer Schlafräume auch hierfür besondere Lösungen?
Christiane Kahlen: Wir haben heute die Möglichkeit, mit geringem baulichen Aufwand sehr schöne Alternativen zum klassischen Kleiderschrank zu schaffen. Nicht nur was die Materialien angeht, haben wir hier großen Spielraum, sondern auch bei Details wie Schiebetüren, Drehtüren oder Spiegelschränken. Unsere Aufgabe ist es, das Raumprogramm des Hauses zu erkennen und dementsprechend die Wünsche des Kunden umzusetzen.
Gerd Schründer: Die wohl charmanteste und eleganteste Lösung ist in diesem Fall wohl der begehbare Kleiderschrank. Sei es, dass er in einem separaten Raum oder durch Trennwände optisch abgegrenzt im Schlafraum untergebracht wird. Das schafft nicht nur Platz, sondern ist gerade für modeaffine Menschen immer wieder ein absolutes Highlight. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind hier schier unendlich. Sicherlich ein sehr schöner Luxus, über den man unbedingt einmal nachdenken sollte, sofern man den notwendigen Platz dafür hat.
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Welche Trends in Sachen Schlafzimmereinrichtung und Wohnideen erwarten uns in nächster Zeit?
Gerd Schründer: Der Trend geht gerade wieder hin zu warmen Farben. Weiß- und Grautöne haben lange Zeit das Design im Wohnbereich dominiert. Hier gibt es eine leichte Verschiebung hin zu beige, braun und dunkleren Holzarten. Während wir auf Messen im letzten Jahr viel Kupfer gesehen haben, dürfen wir uns jetzt auf Messing freuen. Allerdings nicht so, wie wir es aus den 60er und 70er Jahren verarbeitet kennen, sondern in einer ganz neuen, wesentlich leichteren Interpretation. Bei den Stoffen gewinnt Samt immer mehr an Bedeutung. Generell bleibt die Leichtigkeit und das Reduzierte bestehen, bekommt aber einen etwas dunkleren, wärmeren Anstrich verpasst.
Seit mehr als 80 Jahren ist das Unternehmen Schründer Schlafräume eine feste Institution im Münsterland und eine der ersten Adressen für erholsamen Schlaf – von der Bettwäsche über maßgeschneiderte Bettsysteme bis hin zur kompletten Schlafraumeinrichtung. Das interdisziplinäre Team vereint unterschiedlichste Kompetenzen unter einem Dach: Zertifizierte Schlafberater, Physiotherapeuten, Innenarchitekten, Diplom-Designer, Feng- Shui-Berater wie auch Einrichtungsberater kümmern sich hier gerne um Sie. Hier nimmt man sich Zeit, um Ihren persönlichen und ergonomischen Bedürfnissen auf den Grund zu gehen und gleichzeitig Ihre Wünsche hinsichtlich Design und Inneneinrichtung zu verwirklichen. Das Resultat: Wohnen und Schlafen im Einklang. Möbel, Accessoires und Innenarchitektur aus einer Hand.