Schlafen macht schön

Wie sich erholsamer Schlaf auf unsere Attraktivität auswirkt

Zufriedene Frau liegt entspannt in ihrem Bett

Martina Davidson ist Skincare Trainerin, Make-up Artist und Beauty Editor. Für die Berlinerin ist Schönheit vor allem Ausdruck der Balance von Körper und Seele. Erholsamer Schlaf ist essenziell für dieses Gleichgewicht. Im Gespräch verrät uns Martina Davidson, was während des Schlafs im Körper passiert und inwieweit sich dies in unserem Aussehen widerspiegelt.

Frau Davidson, Schönheit ist in aller Munde. Wir alle wollen „schön“ sein und positiv auf andere wirken. Das äußere Erscheinungsbild ist wichtiger denn je. Was aber ist denn Schönheit überhaupt?

Martina Davidson: Schönheit hat viele Facetten, das ist das Schöne an ihr: sie zu beschreiben und zu fassen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, das haben schon viele kluge Menschen versucht und es blieb doch immer ein bisschen unvollständig.

Wurde Schönheit in der öffentlichen Wahrnehmung – ich spreche von unserem, dem westlichen Kulturraum – vor allem mit Jugendlichkeit und Perfektion verbunden, verändert und weitet sich unser Blick auf das, was Schönheit alles sein kann, gerade mehr und mehr. Und das finde ich ganz wunderbar.

Für mich ist Schönheit vor allem ein Gefühl: Berührt mich ein Mensch durch sein Auftreten, spüre ich, dass sich mein Gegenüber in seinem Körper wohlfühlt und in sich ruht, trägt das schon mal sehr dazu bei, dass ich jemanden attraktiv finde. Schönheit empfinde ich als Balance zwischen dem Inneren eines Menschen und dem Außen, einem Gleichgewicht zwischen Körper und Seele. Das hat ganz oft eben nichts mit einem Schönheitsideal zu tun, manchmal ist es sogar gerade die kleine, charmante Nicht-Perfektion, die uns anzieht und einen Menschen für uns unvergesslich macht.

Portrait Martina Davidson

Martina Davidson
Skincare Trainerin,
Make-up Artist und Beauty Editor

© Foto: Sarah Eick, Berlin

Nichtsdestotrotz fühlen wir alle uns wohl und schön, wenn wir Zeit haben, uns um uns zu kümmern und uns zu pflegen, wenn wir wach und ausgeruht sind. Das sieht man uns dann auch an.

Zufriedene, entspannte Frau streckt sich auf ihrem Bett

„Schlafen macht schön“, sagt der Volksmund. Was ist dran? Wirkt sich Schlaf auf unser Aussehen, auf unsere Haut und Haare aus?

Martina Davidson: Studien belegen tatsächlich, dass ausgeschlafene Menschen attraktiver auf andere wirken. In der Nacht laufen immunbiologische und hormonelle Prozesse im Körper ab, die unser Abwehrsystem stärken. Der Körper regeneriert, indem er etwa Antioxidantien bildet und so sein Immunpotenzial erhöht. Solche Antioxidantien können gegen schädliche Umwelteinflüsse wirken, gegen Stress oder Stoffe, die wir mit unserer Nahrung aufnehmen. Für unsere Schönheit spielt die Ernährung also durchaus eine Rolle, im Guten wie im Schlechten.

Bestimmte Hormone hingegen sorgen für die Neubildung von Kollagen- und Elastinfasern die unter anderem das Bindegewebe festigen und für die Elastizität der Haut sorgen. Bei dauerhaft zu wenig Schlaf können diese körpereigenen Prozesse nicht im ausreichenden Maß ablaufen. Unsere Haut, die im Alter aufgrund langsam abnehmender Kollagenproduktion ohnehin an Festigkeit verliert, wird dünner und reaktiver, also viel empfindlicher. Wenn jemand „dünnhäutig“ ist, kann das sehr greifbare Ursachen haben.

Skin Care Fußbad

Was können wir für unsere innere und äußere Schönheit tun, bevor wir schlafen gehen? Gibt es bewährte Beauty-Rituale?

Martina Davidson: Rituale sind tatsächlich der Schlüssel zu vielem und ersetzen das „Schäfchen zählen“ von einst. Sie sollten das letzte sein, womit wir uns abends vorm Einschlafen beschäftigen und das erste beim Aufwachen am Morgen. Am Abend ist beispielsweise ein zehnminütiges Basenbad für die Füße ungemein entspannend. Es beruhigt und pflegt. Danach Söckchen anziehen und zu Bett gehen. Man kann auch verschiedene hübsche Tiegel mit Fuß- und Handcremes sichtbar auf den Nachttisch stellen: Sorgfältiges Eincremen von Händen und Füßen ist Pflege und Massage zugleich.

Immens wichtig ist eine gründliche Gesichtsreinigung: Make-up und Reste von Sonnencreme entfernen wir am besten mit einem milden Schaum oder einer Reinigungsmilch. Die Reinigung hat auch psychologische Wirkung: Befreien wir uns so doch vom Alltagsstress, waschen den Staub des Tages einfach ab. Danach Pflegeprodukte auftragen, die zu unserem Hauttyp passen und unserer Haut guttun. Toll sind da Produkte mit Retinol oder Antioxidantien. Sie wirken über Nacht und unterstützen die Regenerationsprozesse der Haut.

Um neue Gewohnheiten etablieren zu können, ist es übrigens hilfreich, sich von ein paar alten zu trennen! Und nicht vergessen: Rituale sollten kein zusätzlicher ,,Programmpunkt“ sein, der uns unter Stress setzt, sondern etwas, das uns Freude und Erholung schenkt.

Frau bei meditiert beim Yoga un

Wie steht es um Yoga oder Atemübungen am Abend und deren Einfluss auf unsere Schönheit?

Martina Davidson: Sanftes Yoga und Atemübungen helfen Verspannungen der Muskulatur zu lösen und fördern den Abbau von Cortisol. Das Hormon hält uns tagsüber fit und belastbar, abends hält es uns jedoch vom Schlafen ab. Dem wirken Yoga und bewusste Atemübungen gut entgegen. Dafür können wir ganz entspannt einigen Audio-Übungen folgen. Auch geführte Meditationen eignen sich dafür.

Cortisol ist übrigens ein Schlüsselfaktor für den Schlaf-Wach-Rhythmus. Verspüren wir Stress, wird das Hormon verstärkt ausgeschüttet und nächtliche Regeneration zugunsten einer erhöhten Wachsamkeit eingeschränkt. Im permanenten Stressmodus schlafen wir schlecht und bauen in dieser Situation sogar Kollagen und Elastin ab. Beide bilden jedoch das Stützgerüst unserer Haut – ähnlich wie eine Matratze für unseren Rücken. Werden wir über einen längeren Zeitraum von Stresshormonen geflutet, verschlechtert sich unsere Hautqualität. Das zeigt sich in vorzeitiger Alterung und müder Ausstrahlung unserer Haut, manchmal auch in Unreinheiten oder erhöhter Empfindlichkeit.

Fau liegt mit Schlafmaske im Bett

Wie sieht es mit Schlafmasken aus: Schützen die vor müden Augen? Oder ist deren Zweck ein völlig anderer?

Martina Davidson: Schlafmasken wirken auf verschiedenen Ebenen: Sie schirmen einerseits kleinste visuelle Reize ab und beruhigen
dadurch die Augenpartie. Das entspannt und fühlt sich gut an. Schlafmasken helfen außerdem, schneller einzuschlafen, fördern den
Stressabbau und den Tiefschlaf. Ideal sind Masken aus einem weichen, glatten Material wie etwa Seide.

Welche Muntermacher und Schönheitsbooster können Sie für die Morgenroutine empfehlen? Können wir auf dem, was in der Nacht an Regeneration stattgefunden hat, sinnvoll aufbauen?

Martina Davidson: Die Morgenroutine sollten vor allem eins sein: individuell. Jeder darf seinen eigenen Weg finden und erspüren, was ihr oder ihm guttut. Einfache und unkomplizierte Rituale wie rechtzeitiges Aufstehen und ein paar Minuten an der frischen Luft verbringen. Eine lymphanregende Massage kann ebenso energetisch wirken wie ein morgendliches Telefonat mit einem lieben Menschen. Nicht zu vergessen: morgens Sonnenschutz auf die Haut auftragen. Im Sommer wie im Winter!

Frau mit Hund auf Bank genießt die frische Luft als Teil ihrer Morgenroutine

Gelten die Tipps für Frauen und Männer oder gibt es spezifische Unterschiede? Was darf man da beachten?

Martina Davidson: Im Grunde sind es allgemeingültige Empfehlungen. Je nach Typ fällt die persönlich Gewichtung unterschiedlich aus.

Haben Textilien einen Einfluss auf unsere Schönheit? Etwa Seide, die ja Haut und Haar glätten soll?

Martina Davidson: Tatsächlich soll Seide einen glättenden Effekt auf Haut und Haare haben. Wichtig für gesunde Haut an Gesicht und Körper: bei Bettwäsche auf natürliche, atmungsaktive Materialen und auf regelmäßige, gute Reinigung achten. Was wir auf jeden Fall vermeiden sollten: mit nassem Haar zu Bett gehen! Nasses Haar quillt auf, wird sehr empfindlich und bricht schnell.

Frau trägt Skin Care Gesichtsmaske auf

Was tun, wenn es mit dem Schönheitsschaf einmal nicht so gut funktioniert, wir am Morgen trotzdem frisch und strahlend aussehen möchten?

Martina Davidson: Eine erfrischende Maske mit Menthol oder Augenpads aus dem Kühlschrank können kleine Wunder bewirken. Ich verwende dann Concealer, der Schatten unter den Augen kaschiert und empfehle gerne, dunkelblaue Wimperntusche auszuprobieren. Sie wirkt sanfter als schwarze Mascara lässt den Blick wacher, leuchtender erscheinen.

Ein letzte Frage: Was ist Ihr persönlicher Schönheitsschlaf-Tipp?

Martina Davidson: Mit Gutem den Tag beenden und mit Schönem den neuen Tag beginnen!

Auf ihrem Instagram-Account @martinadavidson__ schreibt die Berlinerin Martina Davidson über innere und äußere Schönheit, entspanntes Älterwerden, sowie über gesellschaftliche, kulturelle und feministische Themen. Sie führt Gespräche mit inspirierenden Menschen und bekannten Expertinnen und Experten zum Thema Schönheit und darüber hinaus. Martina Davidson arbeitet weiterhin als Make-up Artist und bereitet in aller Diskretion Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für ihren Auftritt vor der Kamera vor. Als Trainerin für exklusive Hautpflege-Marken ist sie weltweit unterwegs. Gemeinsam mit vielen anderen Frauen engagiert sie sich öffentlich und auch politisch unter #wirsind9millionen für Frauengesundheit, bessere medizinische Aufklärung und Versorgung von Frauen in den Wechseljahren, sowie der Enttabuisierung dieser wichtigen Lebensphase.

Portrait Martina Davidson
Vergleich von Augenringen durch erholsamen Schlaf

Den positiven Effekt der Schlafdauer auf die Attraktivität eines Menschen haben Schwedische Forscher bereits im Jahr 2010 experimentell nachgewiesen. Ausgeschlafen wirken Menschen demnach tatsächlich schöner und gesünder auf ihre Mitmenschen als übernächtigt, berichtete das Team um John Axelsson vom Karolinska Institutet in Stockholm. Die Studie, die im „British Medical Journal“ veröffentlicht wurde, soll auch auf die generelle Bedeutung von Schlaf und dem wachsenden Problem von Schlafmangel aufmerksam machen.

Der Zusammenhang zwischen Schlafmangel und schlechter Gesundheit wurde bereits in anderen Studien nachgewiesen, ebenso die Verbindung von Gesundheitszustand und Attraktivität einer Person. In dieser Verkettung sehen die Forscher den Hintergrund für die Fähigkeit des Menschen, Schlafmangel zu erkennen und ihn auch als unattraktiv einzustufen.

Seit inzwischen 90 Jahren ist das Unternehmen Schründer Schlafräume eine feste Institution im Münsterland und eine der ersten Adressen für erholsamen Schlaf – von der Bettwäsche über maßgeschneiderte Bettsysteme bis hin zur kompletten Schlafraumeinrichtung. Das interdisziplinäre Team vereint unterschiedlichste Kompetenzen unter einem Dach: Zertifizierte Schlafberater, Physiotherapeuten, Innenarchitekten, Diplom-Designer, Feng- Shui-Berater wie auch Einrichtungsberater kümmern sich hier gerne um Sie. Hier nimmt man sich Zeit, um Ihren persönlichen und ergonomischen Bedürfnissen auf den Grund zu gehen. Mit großer Empathie auch für besondere Lebensphasen.


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